Montafonkunde Teil 2: Sagenumwobene Vergangenheit

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Sie sind voll von übernatürlichen Ereignissen, mysteriösen Wesen und fantastischen Begebenheiten: Sagen aus lang vergangener Zeit, die uns rätselhafte Dinge erklären. Als historische Alpenregion weist das Montafon eine Vielzahl an spannenden Geschichten auf und auch direkt in der Nähe unseres Fernblicks haben sich, der Legende nach, einige sagenumwobene Geschehnisse zugetragen. Eine besondere Sage aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft möchten wir Ihnen heute vorstellen:

Das Steinkreuz am Bartholomäberg

Wenn Sie schon einmal die Umgebung des Fernblicks erkundet haben, ist es Ihnen bereits aufgefallen: das alte, verfallene Steinkreuz in der Nähe der Kirche Bartholomäberg. Es ist nicht einmal einen halben Meter hoch und es finden sich keine Inschriften darauf. Der Sage nach markiert das Kreuz jenen Ort, an dem sich vor vielen Jahrhunderten der Erdboden aufgetan hat und einen unaufrichtigen, jungen Mann verschlungen hat.

Man erzählt sich, dass ein Bergknappe einer jungen Bartholomäbergerin die Heirat versprochen hatte. Jedoch wurde er ihr untreu und verlobte sich mit einer anderen. Als die erste Frau ihn zur Rede stellte, stritt er alles ab und schwor: „Wenn ich die andere heirate, soll mich der Teufel holen!“ Zu dieser Zeit war er aber bereits mit dieser anderen Frau am Markt in Bludenz gewesen und die beiden hatten dort das Aufgebot für die Hochzeit bestellt. Nach wenigen Wochen führte er die zweite Braut zum Altar und dachte nicht mehr an den fürchterlichen Schwur, den er geleistet hatte.

Als sie aber in der Kirche waren und der Priester die beiden vermählen wollte, ergriff den Burschen plötzlich eine tödliche Angst und er floh aus der Kirche, weiter über den Friedhof und mit einem Sprung über die Friedhofsmauer, als ob ihn der Leibhaftige jagte. Der Messdiener, der ihm folgte, sah nur noch, wie sich der Erdboden auftat und sich wieder schloss. Der Bräutigam war spurlos verschwunden. Der Teufel hatte ihn vom Altar geholt und mit sich in die Hölle genommen. An der Stelle, an der er verschwunden war, steht bis heute das alte Steinkreuz und mahnt die Vorübergehenden aufrichtig zu sein.

Sagenhörspiele für Zuhause

Diese und weitere spannende Sagen, wurden von den Montafoner Museen zusammen mit Volkschülern aus der Region als Audioaufnahmen aufbereitet. Die kurzen Geschichten in Montafoner Dialekt sind mit stimmungsvollen Volksmusikklängen untermalt und bieten die ideale Einstimmung für einen Aufenthalt im Fernblick. Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Sagenwelt des Montafons und erkunden Sie anschließend die mysteriösen Orte mit eigenen Augen. Hier finden Sie die Aufnahmen.

Copyright Titelbild: Patrick Säly (im Auftrag von Prof. Dr. Rüdiger Krause, Montafon-Projekt der Goethe-Universität Frankfurt a. M.)
Copyright Bild Steinkreuz: Montafoner Museen, Friedrich Juen